Den Tod verpasst....

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Gast

Den Tod verpasst....

Beitrag von Gast »

Ich habe letztens etwas auf einer Trauerseite gelesen - und seitdem kreisen meine Gedanken darum.
Dort wurde berichtet, dass u.a. durch die heutige Medizin die Menschen verpassen zum richtigen Zeitpunkt zu sterben. Aus diesem Grunde sind die Pflege-und Altenheime so überfüllt und immer mehr alte Leute führen ein Leben, was nicht mehr als solches bezeichnet werden kann.

Was haltet ihr davon?
Yves der Bretone
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nabend

Beitrag von Yves der Bretone »

also ich hab mich mal über diese thema mit einer guten bekannten unterhalten, darüber hinaus ging es auch darum aktive sterbehilfe ja oder nein. was auch auf dieses teham bezogen war, es stellt sich doch hier die frage leben diese menschen noch erleben sie ihre umwelt und so schlimm wie das für den normalen menschen klingt ja sie leben noch.
warum sag ich normal, weil wir die wir gesund sind unsere umwelt durch gesunde augen sehen dinge die wir kaum noch wahrnehmen, wie das herabfallen eines blattes oder der leichte luftzug der durch das zimmer weht diese dinge bemerken leute die schwer krank sind die kaum noch leben.
wer sagt uns denn das die alten leute in den altenheimen nicht mehr leben wer sagt uns denn das es ihnen schlecht geht?
wer sagt denn das sie sterben wollen?
noiemand sagt das nur wir uns denen es gut geht wir denken über alles bestimmen zu können denken das unsere auffasung der welt die richtige ist.
mein opa liegt im pflegheim nach einem schlaganfall er ist 91 jahre alt, und es ist erstaunlich wie sehr er sich über dinge freut die ich kaum noch sehe.
wenn man ihn meist so sieht kann man denken das es besser wäre den stecker zu ziehen aber dann in ganz gewissen augenblicken wenn ein lächeln über seine züge huscht oder man an seinem blick erkennt das er sich erinnert, ich glaube niemand ist dazu berechtigt im sowa szu nehmen, wenn gott ihn zu sich holen will dann tut er das da spielt es keine rolle wie teuer und modern die gerät sind, wenn er (also mein opa) loslässt und nicht mehr will dann wird er seine augen schliesen und nie mehr aufwachen.

gruss
yves
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Teufel100
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Beitrag von Teufel100 »

Es gibt vielleicht Menschen die ein Leben führen welches keines mehr ist. Menschen die Schwerbehindert sind, nichts mehr von der realen welt mitbekommen, aber wer kann endscheiden das sie nicht gerne Leben ? Ich meine sie sind vielleicht nicht mehr in unserer Welt, haben aber ihren Körber noch hier um zu atmen aber leben in einer eigenen Welt. Vielleicht kämpfen sie auch um in unsere Welt wieder zurück zu kommen.

Und alte Leute , die vielleicht nicht mehr alles mitbekommen, bekommen aber noch genügend mit und wenn sie nicht mehr leben wollen, dann hören sie einfach auf zu atmen.

Naja, hast du vielleicht nen Link zu diesen Artikel, damit ich ihn mir auch mal durchlesen kann ?
Gast

Beitrag von Gast »

Es ging in diesem Artikel nicht unbedingt um das, was ich daraus gemacht habe...sondern der Ausspruch "den Tod zu verpassen".
Aber hier der Artikel, der mich zum nachdenken angeregt hat:

http://www.nzz.ch/servlets/ch.nzz.newzz ... R2C.nzzoml

Ich weiss vielleicht, wie es einigen Menschen im Pflegeheim geht - ich wollte dies nicht pauschal verallgemeinern.
Bei mir kreisten nur die Gedanken, dass z.b. durch die heutige Medizin Leben verlängert werden, die evtl. (!) keine mehr sind. Ich meinte auch nicht das Leid alleine der Betroffenen, sondern auch der Angehörigen.
Ich spiele selber ein Instrument - und jedes Jahr spielt unsere Gruppe in einem Altenheim hier in der Nähe. Es ist zugleich schrecklich und andererseits wunderbar, diesen Menschen eine Freude zu machen.
Aber wirklich umschauen darf ich mich nicht. Einige sind dort abgestellt von ihren Kindern oder Verwandten wie auf einem Gleis in den Tod.
Auf der Station für im Sterben liegende, betteln viele darum....
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Teufel100
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Beitrag von Teufel100 »

Wenn Menschen schmerzen haben und darum betteln erlöst zu werden und es selber nicht mehr können sollte man vielleicht mal über aktive sterbehilfe nachdenken. aber welcher Arzt, ausnahmen mal ausgenommen, kann das schon mit seinen gewissen vereinbaren ? Ich könnte z.b. niemanden dabei helfen sich umzubringen, das würde mir zu weit gehen.
Yves der Bretone
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frage

Beitrag von Yves der Bretone »

die frage die sich ganz einfach stellt und die auch gandalf frodo in herr der ringe 1 die gefährten gestellt hat. kannst du leben geben? also erdreiste dich nicht es zu nehmen.
wer definiert leben? die gesellschaft mit ihren geilen moral vorstellungen grins nene.
jeder muss für sich wissen was leben heist und nur für sich und erst wenn er in der situation also genau in der selben steckt dann kann er sagen das ist kein leben aber nicht vorher.

ein gutres beispiel dazu
als damals mao tse tung seine kulturrevolution durchgeführt hat, wir alle wissen ja wo das endete. da hat eine chinesische gelehrte geschrieben wie sie den kampf ihres idols also maos bewundere und unterstützte, naja der text ging noch weiter aber das war der grundtenor sowiedas die chinesen doch glücklich sein sollten so jemanden zu haben.
unter der quelle stand das sie diese zeilen in ihrem landhaus in england schrieb.
versucht mal parallelen zu unserem thema zu finden grins

gruss
yves
Gast

Beitrag von Gast »

Ich kann da keine Parallelen finden. Vielleicht könntest Du dies den Unwissenden mal erläutern.....?

Der Vergleich zu Frodo hinkt ein wenig...weil Frodo Smiagol zu diesem Zeitpunkt gehasst hat und gewünscht hat, er wäre schon vor langer Zeit gestorben (war, glaube ich, so.....?).
Wenn jemand sterben will - dann sollte er auch die Möglichkeit haben.
sicherlich hast du recht, wenn Du sagst, dass wir auch nicht die Wahl haben geboren zu werden....aber wenn für MICH persönlich das Leben nicht mehr lebenswert wäre - so wie ich es verstehe und lebe - dann hätte ich gerne einen herbeigeführten selbst organisierten Tod....
Dies definiert sicherlich jeder für sich. Und wenn es erstmal soweit ist, dann denkt man womöglich auch noch anders.
Ein Krankenpfleger sagte mir mal, dass viele, die eine todbringende Krankheit haben anfangs sagen, sie würden damit nicht leben können und dann aber doch die Kraft aufbringen, da gegenan zu gehen und einige schaffen es sogar, sie zu überwinden.
Yves der Bretone
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Beitrag von Yves der Bretone »

Dies definiert sicherlich jeder für sich. Und wenn es erstmal soweit ist, dann denkt man womöglich auch noch anders.
Ein Krankenpfleger sagte mir mal, dass viele, die eine todbringende Krankheit haben anfangs sagen, sie würden damit nicht leben können und dann aber doch die Kraft aufbringen, da gegenan zu gehen und einige schaffen es sogar, sie zu überwinden.
das ist doch schon mal ein guter anfang auf den ich auch eingangen wäre, da der mensch ja ein flexibles wesen ist und bei ein bisschen schützenhilfe auch jede situation meistern kann.
das bedeutet das sich die bekannten und verwanften ihm mit lebensmut und frohsinn begegnen sollten und nicht in ihren gesichtern den spiegel für den tod.

also die parallelen sind ganz einfach
zu mao und der schriftstellerin.
wir sind die schriftstellerin ja wir haben ein einigermassen geordnetes leben und sind gesund, mao das sind die leute die für eine aktive sterbehilfe plädieren angeblich um das leid der betroffenen zu lindern.
wir sind auch dafür hört sich doch toll an das leid lindern in dem man jemanden tötet.
*ich glaube das ist schon ein wiederspruch in sich aber egal*
und warum sind wir dafür weil wir nicht in der situation der armen chinesn sprich der leidtragenden stecken und uns so eigentlich gar kein urteil erlauben dürften.

und das beispiel mit frodo naja also es ist doch eigentlich egal ob man aus hass tötet oder aus liebe *bzw erdachter liebe* oder etwa nicht der andere ist dann tot und ihn kümmert es dann wenig wenn er im sarg liegt ob der der ihn umgelegt hat ihn geliebt oder gehasst hat.
das aus hass oder aus zuneigung das sagen wir doch nur um uns zu rechtfertigen um dem einen ein schlechtes gewissen und dem anderen die schuld bzw die schwerer seiner tat zu erleichtern.

aber eigentlich um das ganze mal von der wirtschaftlichen seite zu betrachten sollten wir die aktive sterbehilfe einführen können wir doch gleich ein paar arbeitsplätze schaffen. naja nur der name fällt schwer damals hiesen sie scharfrichter und heute?
sehr makaber aber auch einen gedanken wert grins ne schon gut ihr hasst mich sonst nich.

gruss
yves
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Beitrag von SeelenQuell »

Ich glaube das es besonders in unserer Gesellschaft nur so sehr auffällt das es immer mehr Alte gibt, weil kaum noch Kinder geboren werden.

Wer kann sich heutzutage auch schon Kinder leisten :?: Oder ist bereit sozial abzusinken für ein Kind :?:
Und ich frag mich immer noch wann das eigentlich statt finden soll!!
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Beitrag von Beresah »

Ich denke mal, solang ein Mensch noch etwas mitbekommt von seiner Umwelt, könnte ich auch nicht einfach den Stecker ziehen... allerdings kenne ich einen Fall, in dem der Patient nichts mehr mitbekommt, da das Hirn einfach nur noch brei ist - nix mehr da sozusagen. Wäre es hier nicht angebracht, den Menschen gehen zu lassen?
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Beitrag von Teufel100 »

ab wann wäre es denn angebracht und wer entscheidet es ??? ich bin zwar für Sterbehilfe, solange es der Patient, der Mensch selber entschieden hat, dass er nicht mehr möchte, weil die Schmerzen zu groß sind, oder so, aber wer entscheidet es bei jemanden, der vorher nicht festgelegt hat, was passieren soll ??? ich möchte nicht in dieser situation stecken.
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Beitrag von Beresah »

also in diesem Fall scheint der Wunsch vorher dagewesen zu sein. Aber ich mein, wenn du vom Gehirn her gar nix mehr mitbekommst und man kann das erkennen, ist das dann wirklich leben, nur weil der restliche Körper noch funktioniert?
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Beitrag von Teufel100 »

ich weiß es nicht und ich möchte es auch nicht entscheiden, deswegen bin ich auch kein arzt, könnte ich wohl gar nicht sein
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