Tod...

Hattet ihr in letzter Zeit Todesfälle in der Familie und such nun einen Ort wo ihr darüber reden könnt ?
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Michi
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Tod...

Beitrag von Michi »

kann man denke ich kaum gemeinsam verarbeiten. Meine Oma ist nun seit dem 21.10.2003 tot und ich hab es immer noch nicht verarbeitet...
Ich war seitdem gerade mal 4-5 Mal am Grab, weil ich es bis heute noch nicht glauben kann. Ich komme mir dabei so verarscht vor.
Nun sind meine Ellis im Urlaub und ich soll am Sonntag an ihr Grab Blumen hinstellen und eine Kerze- sie wäre da 80 geworden.
Für mich wird sie es auch!!!! :cry:
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Fauchi
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Beitrag von Fauchi »

mancher braucht eben längere Zeit sich von einem lieben Menschen zu verabschieden.
Es gibt auch Menschen, die können garnicht zum Grab gehen, die haben andere Orte, an denen sie sich verbundener mit ihren Verstorbenen fühlen.

Stelle doch Kerze und Blumen einen Tag früher ans Grab und denke am Sonntag an einem ganz anderen Ort als den Friedhof, an Deine Oma.
In einem Park, an einem See oder einem anderen von Dir geliebten Ort!

Dazu wünsche ich Dir viel Kraft und das Du Dich nicht alleine fühlst, Gott wird bei Dir sein.
Ein Mensch sagt - und ist stolz darauf -
Er geh in seinen Pflichten auf.
Bald aber, nicht mehr ganz so munter,
Geht er in seinen Pflichten unter

Eugen Roth
Michi
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Beitrag von Michi »

Heute ist der Tag und ich habe totale Angst.Werde wohl eine Freundin fragen ob diese mal mit kommt... :roll:
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SeelenQuell
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Beitrag von SeelenQuell »

Man sagt immer das Reden hilft um über Dinge hinweg zu kommen, Reden und Zeit.

Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht das es Dinge gibt, über die man sprechen kann soviel man will, der Schmerz aber gleich bleibt. Der einzige Unterschied sind dann die Abstände in denen man an diese Dinge denkt, sie werden länger, aber der Schmerz geht nicht weg!
Und ich frag mich immer noch wann das eigentlich statt finden soll!!
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Fauchi
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Beitrag von Fauchi »

Michi, wie ist es Dir ergangen
erzähl mal bitte
Ein Mensch sagt - und ist stolz darauf -
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Eugen Roth
Michi
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Beitrag von Michi »

Ich war mit ner Freundin oben und wir haben auch die Gräber ihrer Omas gepflegt. Wir haben über alles geredet, um es weiter zu verarbeiten.Ich meine ich kannte ihre Omas und sie meine.
Wir sind dann weiter über den Friedhof gegangen und haben über Tod gesprochen und haben uns Gräber angeschaut.
Es wurde somit "angenehmer" gemacht... :cry:
Gast

Beitrag von Gast »

Wie man damit umgeht kommt auch immer darauf an wie das Verhältnis zu der verstorbenen Person war als sie noch lebte. Wenn man ein sehr sehr gutes Verhältnis hatte und man sich täglich gesehen hat dann fällt es einem sicher schwer sowas zu verarbeiten. Wenn man aber ein ziemlich unbedeutenes Verhältnis hatte dann fällt es einem wohl leichter. Ich habe es bisher nur einmal erlebt das jemand aus meiner Verwandtschaft gestorben ist. Und mit dieser Person hatte ich eigendlich realitv wenig zu tun. Gesehen hat man sich nur 1 - 2 mal im Jahr bei Familienfesten und sonst nie. Und als diese Person dann gestorben ist, muss ich ganz ehrlich sagen, war es mir eigendlich egal. Ich war auch nicht traurig weil ich gar kein enges Verhältnis hatte. Aber das Thema Tod ist nun mal ein schwieriges Thema. Fest steht nur das es ein Thema ist das uns alle früher oder später betreffen wird. Aber man muss es auch sagen das es erst der Tod ist der das Leben wertvoll macht. Ohne den Tod wäre die Zeit die wir in unserem Leben haben einfach nur wertlos. Umso mehr sollte jeder Mensch seine Zeit die er hat geniessen.
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SeelenQuell
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Beitrag von SeelenQuell »

Vorletztes Jahr ist die Tochter meiner Pateneltern verstorben, bei einem Autounfall. Sie war gerade 24 geworden. Zu Ihr selbst hatte ich früher sehr engen Kontakt, der ist aber über die Jahre verloren gegangen. Meine Pateneltern habe ich regelmäßig gesehen. Als ich auf der Beerdigung war, war es weniger die Trauer um Sie als das Mitgefühl mit den Eltern und dem Bruder die meine Tränen haben laufen lassen. Sie kannte ich ja kaum noch.

Ich denke das ist das schlimmste was es gibt, ein Kind zu verlieren. Man sagt nicht umsonst:
"Ein Partner wird einem von der Seite gerissen, ein Kind direkt aus dem Herzen"
Und ich frag mich immer noch wann das eigentlich statt finden soll!!
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BiaBln
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Beitrag von BiaBln »

also ich weiß, wenn einem meiner kinder etwas zustoßen würde - ich würde das nicht überstehen ...
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SeelenQuell
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Beitrag von SeelenQuell »

Kann da nicht mitreden, einfach weil ich noch keine Kinder habe.

Es muss ein unvorstellbares Band zwischen Kind und Eltern geben, was sich einfach jemand der keine Kinder hat nicht vorstellen kann.

Nicht umsonst finden viele die ein Kind verloren haben nie wieder richtig ins Leben zurück.
Und ich frag mich immer noch wann das eigentlich statt finden soll!!
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xAngel
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Beitrag von xAngel »

Mit dem Tod bin ich schon recht früh in Berührung gekommen. Das erstemal als ich 3 jahre alte war. Da starben meine Oma väterlicherseits und mein Opa mütterlicherseits.

Als ich 12 Jahre alt war, starben im gleichen Jahr mein Opa väterlicherseits und meine Tante (Schwester meiner Mutter).. sie war 39. Ihr Tochter, meine Cousine hatte ihren Vater im alter von 5 oder 6 Jahren durch einen Autounfall verloren.. nach dem Tod ihrer Mutter bekam meine Oma (nach ewigen hin und her bei den Ämtern) das Sorgerecht.
Der Tot meines Opas hat mich sehr stark getroffen damals... ich hatte mein kleines Leben bis dahin Tag ein, Tag aus mit ihm verbracht. Wir lebten alle zusammen in einem Haus.. Grossfamilie halt. Es berührt mich heute noch.. dabei ist es schon 22 Jahre her...

Dieses Jahr starben kurz hinter einander mein Ex-Schwiegervater und somit Opa meiner Tochter.. sowie meine Grosstante .. die Schwester meines oben erwähnten Opas. Auch mit ihr bin ich gross geworden.. ich hab sie nie als Grosstante empfunden. Dafür wär sie viel zu presänt.

Wenn ich jetzt sagen müsste welcher Tod mich am intensivsten getroffen hat.. müsste ich sagen das ich es nicht weiss. Es waren alles Menschen die ich liebe.. die mir fehlen.. die einfach nicht ersetzbar sind. Nichts und niemand kann diese Lücken wieder auffüllen.. und oft reicht mir der gut gemeinte Rat "Sie leben in deinem Herzen weiter".. nicht wirklich.
Jeder sieht, was du scheinst. Nur wenige fühlen, wie du bist.
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AuroraFitzrovia
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Re: Tod...

Beitrag von AuroraFitzrovia »

Mein Opa ist im November 1996 gestorben, an dem Tag hatte eine Freundin Geburtstag...damals war ich 7 und konnte mit Tod, etc. überhaupt nichts anfangen...ich weiß nur, dass alle total traurig waren, geheult haben und ich meinen Opa seit dem nicht mehr gesehen habe. Als meine Oma 2003 dann gestorben ist, wusste ich dann schon eher was es heißt...und kann mich auch noch genau, an den Tag erinnern :cry:
Irgendwie seltsam, wie lang das schon her ist...aber ich vermisse die beiden immernoch wie verrückt...und auf den Friedhof kann ich nicht gehen. Meine älteren Geschwister haben mich zwar schon oft versucht hinzuschleppen, aber letztlich war ich dann immer zu aufgewühlt...ich glaube, zuletzt war ich 2007 oder 2008 an ihrem Grab...hmm...

Meine Großeltern väterlicherseits habe ich nie kennen gelernt. Die sind selbst bereits gestorben, als mein Papa noch ein Kind war...
"Dann zog er sie fort von all den seltsamen Dingen, die Vergangenheit, Tod und Traurigkeit waren – und führte sie zurück in die Stadt, die ihren verlorenen Himmel wiedergefunden hatte. Dorthin, wo das Leben sie erwartete, wild und ungestüm und voll des Zaubers, der pure Wirklichkeit ist."
Christoph Marzi - Heaven

http://www.mein-buecherreich.de
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